Das Grundprinzip des Schuhputzens

Die Sache ist sehr einfach und keine Hexenkunst!

Hier die Kurzfassung - die - Langversion und das - Expressputzen finden Sie weiter unten.




GLATTLEDER vs. WILDLEDER (RAULEDER)




GLATTLEDERSCHUHE (natürlich auch Scotchgrain usw.):


DAS BEACHTEN VON GRUNDREGELN - wäre weder Schuhcreme noch Fett erfunden - alleine das Aufleisten der Schuhe auf einen passenden - lieber schmal bemessenen - Former (Schuhspanner) und das vor dem Putzen, das Vermeiden von künstlichen Wärmequellen und feuchter, stickiger Umgebung bei der Aufbewahrung


DAS REINIGEN - man befreit den Patienten von Schmutz - gleich ob Staub, schwerer Ackerboden oder alte Cremereste
Vor dem Eincremen muß der Schuh sauber sein! Also:
Die Schuhe abbürsten (die Schmutzbürste so rau wie nötig und so weich wie möglich), ggfls. Abreiben mit dem EM® Lederreiniger (wenn es das braucht) (weitere Details finden Sie unten)


DAS EINCREMEN - der Auftrag des richtigen Pflegemittels, also eincremen, mit dem Lappen oder der Auftragbürste


DAS POLIEREN - am einfachsten mit einer weichen Polierbürste kräftig polieren/glanzbürsten - längeres Bürsten bringt mehr Ganz - oder mit einem Lappen abpolieren - (weitere Details zu Tricks wie Chamois oder Nylonstrumpf oder Ziegenhaarbürste finden Sie unten)


Noch eine wichtige Anmerkung zur Beruhigung des Gewissens: sowohl die
No. 2 wie, in noch stärkerem Maß, die EM® No. 3, enthalten pflegende und nachgerbende Stoffe, die bei regelmäßiger Anwendung - und sei es nur die vorgenannte knappe Zuwendung - die Struktur nichtappretierter Leder spürbar positiv verändern. Auch der EM® Lederreiniger hat eine nachfettende Wirkung.





WILDLEDERSCHUHE (RAULEDER):


DAS REINIGEN - man befreit den Patienten Schmutz - gleich ob Staub oder schwerer Ackerboden.
Die Schuhe mit einer eigenen - nie für Glattleder (Schuhcremerückstände) benutzen - Schmutzbürste abbürsten (die Borsten der Wildlederschmutzbürste dürfen tendenziell härter als die für Glattleder sein), ggfls. die spezielle Wildlederbürste (harte Borsten und mit eingebundenen Messingborsten) oder den Wildlederradierer (die Ausführung die feinen Sand in den Radiergummi eingemischt hat) und/oder Waschen (weitere Details finden Sie unten)


DAS IMPRÄGNIEREN - vor dem ersten Tragen werden die Wildlederschuhe imprägniert, mit dem dafür geeigneten Spray


DAS BEACHTEN VON GRUNDREGELN - grundsätzlich werden die Schuhe auf einen passenden - lieber schmal bemessenen Former (Schuhspanner) aufgeleistet und das vor dem Putzen, das Vermeiden von künstlichen Wärmequellen und feuchter, stickiger Umgebung bei der Aufbewahrung



Ja - das war´s eigentlich mit der angemessen angewandten Schuhpflege, aber man kann tiefer einsteigen und die Sache noch viel gründlicher angehen, wie folgt zu lesen ...




DIE AUSFÜHRLICHERE GEBRAUCHSANLEITUNG FÜR DIE BEHANDLUNG UND PFLEGE DER SCHUHE UND IHRE AUFBEWAHRUNG


Mit Schuhen richtig umzugehen und das Werk des Schuhmachers zu respektieren, ist der entscheidende Schritt für ein langes Leben der ledernen Pretiosen. Wer den Umgang mit wertvollen Schuhen versteht, hat sehr viel mehr von seinen ledernen Schätzen.

Die richtige Verwendung geht mit den Bemühungen un die richtige Schuhpflege einher:
Strassenschuhe sind für den städtischen Alltag geschaffen und fuer Schnee oder Berg gibt es entsprechendes Spezialschuhwerk.

Der teure Schuh stirbt bei falschem Gebrauch die gleichen Tode wie ein billiger Schuh. Müssen Sie Ihren Ledersohlen-Schuh bei Regen oder Schnee tragen, so verwenden Sie Gummigaloschen zum Schutz des Schuhs.

Schneewasser, Salz, feinster Sand und Staub und die ölige Nässe der Straße mergeln das Sohlenleder aus.

Verwenden Sie immer - wirklich immer - zum Anziehen des Schuhs einen Schuhlöffel. Ist kein Schuhlöffel zur Hand, können Sie ein zusammengelegtes Taschentuch oder die glatte Strupfe eines Gürtels als Behelf verwenden.





Der Former - leider auch "Schuhspanner" genannt




Lassen Sie Ihre Schuhe nach dem Gebrauch 48 Stunden auf dem wirklich passenden Former trocknen. Warten Sie erst ein bis zwei Stunden bis Sie den Former (der Begriff "Schuhspanner" legt dem Benutzer schon den falschen, ausspannenden, Gebrauch nahe) in den Schuh geben.

Der Former darf den Schuh nicht "spannen".

Vielmehr soll sich das Schaftleder beim Trocknen auf dem Former in richtiger Fasson setzen. Der Schaft verliert dabei die Gehfalten, die keinesfalls "ausgespannt" werden dürfen. Ausspannen würde ausleiern bedeuten - der Schaft wird weiter und künftig entstehen beim Tragen mehr Gehfalten als vorher.

Der Former bewirkt auch, dass sich die Schuhsohle nicht nach und nach aufwölbt und der Schuh - von innen besehen, eine Wannenform annimmt. So schafft der Former wieder eine größere Auflagefläche der Sohle und verzögert damit das punktuelle Durchlaufen der Schuhsohle.

Auf der Seite liegend, oder auf einem lichten Gitter stehend, trocknen die Sohlen der Schuhe optimal, da sie von Luft umströmt werden.

Lagern Sie keine Lederprodukte in feuchten Räumen. Trocknen an künstlichen Wärmequellen macht das Leder brüchig - dabei denkt man selten an die Fußbodenheizung und die Fußraumheizung des Autos als Gefahrenquelle. Tauschen Sie die Frischepatronen Ihrer Schuhformer nach spätestens vier Monaten.


DIE VORBEHANDLUNG



Vor dem eigentlichen Pflegen steht die gründliche Reinigung.

Der Schuh wird wie oben beschrieben auf den richtigen Former aufgeleistet. Grober trockener Schmutz wird mit einer Schmutzbürste abgebürstet.

Staub wird mit einer weichen Rosshaarbürste entfernt. Bei extremer Verschmutzung steht zur Entscheidung, ob man die Schuhe wäscht.

Dabei wird der Schuh gründlich und vollständig durchnässt und dann samt der Sohlen unter fließendem handwarmen Wasser mit einer weichen Bürste abgeseift. Gute Sattelseife oder der EM®-Seifenblock sind die hierfür die geeigneten Produkte.

Für Raulederschuhe nimmt man statt der Sattelseife ein mildes Haarwaschmittel oder den EM® Seifenblock; Sattelseife macht Rauleder speckig.

Es ist nicht notwendig, den gewaschenen oder eben getragenen, regennassen Schuh (Glattleder) vor dem Eincremen durchtrocknen zu lassen. Ganz im Gegenteil: wir empfehlen den feuchten Schuh gründlich einzucremen. Damit wir ein Trocknen über die "Außenhaut" und damit das Verlagern von Gerbrückständen in die äusseren Lederschichten - ggfls. sogar Bildung von Rändern - weitgehend unterbunden.

Es gibt Schuhe und Leder, die sich nicht eignen, gewaschen zu werden.

Das Waschen von Schuhen ist sehr gut im Film "Vom echten Glanz zur Herrlichkeit" beschrieben.



EM® Lederreiniger




Die einfachere und risikolose Vorbehandlung von Glattlederschuhen macht der EM® Lederreiniger möglich.

Auf ein festes Tuch ist eine nicht zu knapp bemessene Menge des Reinigers zu geben. Damit werden die Schuhe sanft abgerieben. Alte Cremereste und Schmutz lösen sich.

Für Pferdeleder ist dieses Mittel besonders geeignet, da es neben dem Reinigen überschüssiges, nicht gebundenes, Fett entfernt und trotzdem eine moderate Tiefenfettung bewirkt.

Als Faustregel gilt: Nach 10 Polituren werden Wachs und Cremeschichten mit dem Lederreiniger vom Schuh entfernt.





EM® No. 3




DIE EIGENTLICHE PFLEGEBEHANDLUNG

Imprägnieren Sie Ihre Schuhe für die rauhe Jahreszeit.

Rauleder wird mit EM® Spühimprägnierer oder wenn nötig, mit färbendem Wildlederspray behandelt.

Gerade vor dem ersten Tragen ist es wichtig, Leder- oder Stoffschuhwerk zu imprägnieren.

Zur Dosis: lieber eine Flasche Imprägnierer vor dem ersten Tragen, als zwei oder drei Flaschen Imprägnierer über Wochen angewandt.

Beim Aufsprühen beachte man, dafür erst dann weiter aufgesprüht wird, wenn die eben aufgesprühte Menge Imprägniermittel vollkommen absorbiert wurde.

Daß der Imprägnierer nicht in geschlossenen oder gar unbelüfteten Räumen Verwendung finden darf, versteht sich von selbst.

Gut imprägnierte Wildlederschuhe mit griffigen Gummisohlen sind die idealen Reisebegleiter und das optimale Schuhwerk für Regenwetter.

Den Sohlenrand der Ledersohlen färbt man mit wasserfester Schuhcreme (EM® No. 2 - EM® Wachsschuhputzpaste - Wachsglanzpolitur ) nach.

Auch die Sohlen wollen gepflegt sein - hierzu später.

Glattleder wird erst gereinigt und dann gibt es zwei, im Grundsatz nach der Art der Cremekonsistenz, verschiedene Methoden der Behandlung.



Die Behandlung mit Emulsion, EM® No. 3 oder EM® Flüssig): Die Emulsion wird mit einem weichen aber festen Baumwolltuch oder einer Auftragsbürste appliziert - nach kurzem Einwirken wird der Schuh mit einer weichen Rosshaarbürste oder einem Poliertuch/Schuhputzlappen abpoliert.

So entsteht eine ebenmäßige Oberfläche, ein schöner Glanz und überschüssige Creme wird damit wieder entfernt.

Wer bei Schuhen von Pferdeleder spricht, meint damit "Cordovan". Dieses Leder wird von einem schmetterlingförmigen Stück Haut auf der Kruppe des Pferdes gewonnen. Diese Leder wurde erst vor einigen Jahrzehnten das erste Mal für Schuhe verwendet. Zuvor wurde es ausschließlich für das Abziehleder von Rasierklingen verwendet. Wer dieses Werkzeug kennt, weiß, daß es sich um einen Lederstreifen mit einer aasseitigen "Pfirsichoberfläche" handelt. Auf diese Oberfläche wird zum Abziehen der Klinge Polierpaste gegeben und mit dieser die Schleiffahne auf der Klingenkante abgezogen.

Nun kam man auf die Idee, diese fleischseitige feingeschliffene Oberfläche zu färben, mit allerlei Zutaten zu behandeln um sie dann mit Wachs zu versiegeln und ihr eine glatte Oberfläche zu geben.



So kann man auch beobachten, daß Regentropfen die rauhe Struktur unter dem Wachs aufblühen lässt und somit werden die einzelnen vom Wasser erreichten Stellen rau und sichtbar.

Bei der sehr erfolgreichen Verwendung des Cordovan - der Name war bald gefunden - hatte man ursprünglich rauhe, fleisch- oder aasseitige Oberflächen von Waxcalfledern, wie sie für Jagdreitstiefel verwendet werden als Vorbild. Diese Oberflächen werden nach dem Zerkratzen durch Dornengestrüpp wieder mit dem Shoebone und entsprechenden wachshaltigen Cremen geschlossen.






Ist also die Oberfläche eines Cordovanleders verkratzt - oder wie in unserem Film gezeigt, gar mit einem Messer verletzt - so reibt man mit deutlichem Druck Creme in das Leder und versiegelt die Stelle durch das Reiben mit dem Shoebone. Wie auch bei den genannten Reitstiefeln oder auch aasseitig verarbeiteten Jagd- und Bergstiefeln.

Wir demonstrieren den Vorgang sehr anschaulich im Film "Vom echten Glanz zur Herrlichkeit" Für den Gebrauch des EM® Shoebone zum Polieren und Rausreiben von Kratzern aus Pferdeleder ist die EM® No. 3 besonders geeignet.

Die abwechselnde Anwendung von burgunderfarbener, dunkelbrauner und schwarzer Creme ergibt die beste Patina auf ochsenblutfarbenen, braunen und cognacfarbenen Schuhen.

Warum hat Eduard Meier nach der ausgezeichneten EM® No. 1 eine neue Emulsionscreme - die EM® No. 3 - entwickelt? Gerade bei uns gilt: "Das Bessere ist der Feind des Guten".

Aus dem Bedürfnis mit eigenen Präparaten Schuhe unserer antiken Schuhsammlung (Sammlung Wilhelm Eduard Meier - ausgestellt im Bayerischen Nationalmuseum 1991) pflegend zu erhalten und unseren Kunden die Möglichkeit zu geben, ausgemergelte Leder wieder zum Leben zu erwecken, haben wir über fünf Jahre hinweg die EM® No. 3 entwickelt.

Die besonders wertvollen und wirkungsstarken Ingredienzien samt der in der Creme eingebundenen Gerbstoffe verursachen nicht nur einen weiteren Gerbprozess des Leders, sie verbessern die Haut fühlbar und bewirken einen satten, lebendigen Griff.

Die haptische Probe ergibt schon den Eindruck einer reicheren und geschmeidigeren Konstistenz des Leders, auch wenn es sich zuvor noch trocken und blechig anfühlte.

Das funktioniert natürlich nicht bei Ledern mancher Marken, die mit einer Appretur (eigentlich einer Plastikschicht) in der Gerberei "korrigiert" wurden.

Monatelange Anwendung der EM® No. 3 resultiert in einer erkennbaren Veränderung des Leders. Nach und nach bekommt man den Eindruck, daß es an das gute Pferdeleder der frühen Achtzigerjahre erinnert.

Der hohe Wachsanteil der EM® No. 3 erzeugt einen überwältigenden Glanz.

Die verwendeten Stoffe, die wir aus den Restaurierungs- und Konservierungswerkstätten der Museen abgeschaut haben, dienen nicht nur in ihrer ursprünglichen Anwendung der Wiederbelebung von ledernen Bucheinbänden jahrhundertealter Bibliotheken - als Creme am Schuh verbessern sie das Leder und halten es wesentlich länger am Leben.





EM® No. 3



Man beachte bei der Verwendung der EM® No. 3, dass sehr helle Leder wegen des Ölanteils der Creme nachdunkeln können. Wegen des hohen Wachsanteils ist die EM® No. 3 für Nappaleder nicht die erste Wahl - die Wachsschicht braucht eine festes Trägermaterial.

Um vertrocknetes Leder zu restaurieren verwendet man zunächst nur die EM® No. 3 in Neutral (Farblos).

Besteht das Bedürfnis Leder zu färben und gleichzeitig die Struktur sofort zu verbessern, so empfehlen wir wir folgt vorzugehen:

- Grundreinigung mit EM® Lederreiniger

- die dem Leder farblich entsprechende, aber etwas dunkler gewählte, EM® No. 3 auftragen

- nach kurzer Einwirkdauer gut mit einer Rosshaarbürste abpolieren

- anschließend die EM® No. 3 im Farbton (Neutral) satt auftragen

- Einwirkzeit von einer Viertelstunde (je nach Temperatur und Luftfeuchte auch kürzer)

- die farblose EM® No. 3 mit der Polierbürste gut abpolieren

- die dem Lederton entsprechende EM® No. 3 aufgetragen und nach einigen Minuten wieder auspolieren

- abschließende Politur mit einer dünnen Schicht EM® No. 3, farblos, mit einem ausgekochten, frisch gewaschenem, Baumwollpolierlappen und anschließend mit einem Stück Chamois (sämisch gegerbtes Wildleder)

Ergebnis: vorzüglicher Glanz und tiefenveränderung der Lederstruktur bei langfristiger Anwendung.

Auch gibt die abschließende Politur mit einer Ziegenhaarbürste, mit einem Seidentuch oder einem weichen Nylonstrumpf einen hervorragenden Glanz.

Andere Techniken sind auch möglich - man beachte dabei, daß die EM® No. 3, in anderen Ausführungen als farblos, nur dünn aufgetragen wird und im noch weichen Zustand abpoliert wird.

Sollten versehentlich unerwünschte Schichten zurückbleiben, können diese mit EM® No. 3, farblos, oder EM® No. 2, farblos, wieder aufgelöst werden.

Die zweite Creme-Gattung - also eine auf Terpentin-Wachs-Basis statt auf Emulsionsbasis gefertigte Paste - ist die EM® No. 2.

Da sie als Lösungsmittel Terpentin enthält und nicht wasserlöslich ist, hat sie eine besondere Schutzfunktion für den Schuh - und sie ist wasserpolierbar.

Für die Anwendung gibt es zwei Methoden:

1) auftragen und nach einer Weile abpolieren (ähnlich der EM® No. 3)

oder

2) die Königsklasse der Schuhpolitur: der Wasserglanz:

Die EM® No. 2 wird mit einem festen, dichten aber weichen Baumwollappen mit entschlossenem Druck in das Leder massiert.

Nachdem keine überschüssige Creme mehr als "Baaz" oder "Grint" auf dem Leder zurückbleibt, kommt die nächste Schicht auf das Leder.

Dies wiederholt man solange, bis die feinen Poren des Leder nur noch zu ahnen sind.

Wenn also die Lederoberfläche von der Creme gesättigt und geschlossen ist, nimmt man mit der "Cremestelle" des Lappens einen Tropfen Wasser auf und beginnt vorsichtig das Leder zu polieren.

Abwechseln oder wenn es jeweils angebracht ist, nimmt man wieder einen Tropfen Wasser oder einen Hauch Creme auf den Lappen und poliert.

Ab diesem Punkt heißt es selbst Erfahrung zu gewinnen und die jeweils richtige Reihenfolge von Creme und Wasser zu ergründen.

Jedoch darf das Wasser keinesfalls die geschlossene Cremeschicht auf dem Leder durchdringen - es würde das Wachs vom Leder heben.

Sonst müßte man nach dem restlosen Trocknen des Schuhs erst alle Cremeschichten entfernen und mit der Prozedur von vorne beginnen.





EM® No. 2




Zuviel Creme auf dem Lappen oder zu intensives Polieren würde die eben erzielte Glanzschicht anlösen und die selbst geschaffene Oberfläche beschädigen.

Erfahrung und Gefühl muß man dafür selbst entwickeln.

Zwischen der glatten Wachsschicht auf dem Schuh und dem Wachs auf dem Lappen entsteht durch das Wasser ein feiner Film.

Dieser verhindert bei richtigem Vorgehen, daß man mit dem Lappen die Oberfläche des Wachses beschädigt.

So werden mehrere Schichten Glanz appliziert und dann lässt man die Schuhe bis zum Durchhärten des Wachses ruhen.

Erst nach dem Aushärten des Wachses werden die Schuhe mit einer Ziegenhaarbürste auspoliert (Rosshaarborsten würden den Glanz vom Leder schmirgeln).

Der Könner erzielt von Mal zu Mal in kürzerer Zeit einen Lackleder überstrahlenden Glanz.



Dieser glasartige Wasserglanz wirkt viel feiner als Lack und verweist auf den Besitzer solchen Schuhwerkes. Varianten bei denen Milch, ja sogar Champagner statt des Wassers zum Polieren verwendet werden, wollen wir nicht kommentieren, doch verbessert ein Tropfen Essig im Polierwasser dessen Wirkung.

Verwenden Sie die Wasserglanzpolitur besonders auf der Schuhspitze - der Bereich des Schuhblattes, welcher die Gehfalten aufnehmen muß, wird den Wasserglanz wieder abstoßen.


DIE REINIGUNG UND PFLEGE VON LEDERSOHLEN

Nach dem Waschen und Trocknen der Sohlen empfiehlt sich das Imprägnieren mit EM® Leder- und Sohlenöl oder EM® Imprägnierer (derzeit nicht erhältlich).

Das Sohlenöl wird mit einem Pinsel aufgetragen und soll sparsam verwendet werden.

Die übermäßige Verwendung könnte die, neben der Doppelnaht vorhandene, Verklebung der Laufsohle angreifen.

Der Sohlenrand wird mit Wachs-Terpentin-Paste eingelassen und wie oben beschrieben mit Wasser auspoliert.





EM® Leder- und Sohlenöl



SCHUHPFLEGE AUF REISEN



Mit dem noch duschfeuchten Handtuch wird der Staub vom Schuh gewischt - gleich ob Glattleder oder Wildleder (Rauleder).

Einen Pappelholzformer (sehr leicht) dabei zu haben, ist der Traum für die Schuhe die man auf der Reise verwendet. Vorzugsweise läßt man den eben getragenen Schuh erst eine Stunde ruhen und gibt dann den Former in den Schuh. Hierzu verweisen wir auf die Ratschläge im Bereich "Former|Schuhspanner".

Beim feucht Abreiben des Wildlederschuhs ist wie folgt vorzugehen:
Erst mit dem Strich der Wildlederfasern den Staub abwischen und dann mit einer sauberen und trockeneren Stelle des Handtuchs gegen den Strich der Fasern wischen und damit die feinen Härchen wieder aufstellen.


DAS EXPRESSPUTZEN



Nachdem Sie Ihr Leben nicht am Schuheputzen ausrichten wollen, trotzdem eine gepflegte Erscheinung und lange Freude an den guten Schuhen haben wollen, empfehlen wir diesen praktikablen und zeitsparenden Weg:

Wenn Schuhe erstmal eine ordentlichen Glanz erhalten hatten, setzen sie viel weniger Staub an.

Staub wird mit einem zartfeuchten Tuch abgewischt.

Jetzt mit einem Lappen oder einer Auftragsbürste eine sparsame Menge Schuhcreme auftragen - am schnellsten und einfachsten die EM® No.3 - kurz einwirken lassen - mit Lappen oder Bürste abpolieren.

Gesamtdauer: 1 Minute für beide Schuhe


WAS MAN NOCH WISSEN MUSS



Pferdelederschuhe bleiben stumpf und lassen sich nicht mehr glanzpolieren, nachdem sie mit Lederfett, Silikonimprägnierern und -pflegen, oder mit Öl oder Sattelseife behandelt wurden.

Verwenden Sie grundsätzlich keine Pflegemittel die Sie nicht kennen.

Benutzen Sie keine Wundermittel, die Ihnen von Neuheitenverkäufern auf der Straße oder auf Messen aufgeschwatzt wurden, ohne daß Sie sich selbst von der langfristigen Wirkung an Versuchsobjekten ohne Wert vergewissert hätten.

Hochglänzende Leder sind schon in der Gerberei mit einer lackartigen Appretur versehen worden. Diese Leder atmen nicht und Pflegeprodukte, die hier wirken, können offennarbige Leder trotzdem beschädigen.

Meiden Sie Selbstglanzpräparate.

Die nachträgliche Veränderung des Schuhbodens durch nichtautorisierte Sohlenaufbringungen beenden die Garantie und können durch die stärkere Belastung für die Schaftteile des Schuhs die Gefahr aus der Einstechnaht brechender Schuhschäfte vergrößern.

Polierbürsten funktionieren sehr gut, wenn man einen weichen Strumpf darüberzieht; auch weiche Nylonstrümpfe, allein oder über einer Bürste, bringen bei der Endpolitur hervorragende Effekte.

Die Verwendung von Gamsleder zum Polieren ist eine sehr gute Methode.

Das Anwärmen von Terpentinwachsen erleichtert die Arbeit.

Bereits getrocknete Schuhe können durch kurzes Verweilen in der Sonne für Creme aufnahmefähiger gemacht werden.

Schuhputzlappen werden erst wirklich gut, nachdem sie mindestens einmal gewaschen wurden. Kommen Sie, falls Ihr neuer Schuh drückt, wir wissen Rat.

Verwenden Sie den EM® Lederdehner, den wir als hervorragende Eintragehilfe empfehlen.





DER SCHUHPUTZFILM - VOM ECHTEN GLANZ ZUR HERRLICHKEIT





https://youtu.be/MxqFkv-fqNU - bitte beachten Sie die YouTube-Cookie-Einstellungen, die wir nicht beeinflussen können.


Die Schuhpflegeanleitung samt Waschen der Schuhe, Einsatz des
EM® Shoebone, Wasserhochglanzpolitur als 45-Min. Film - hier der Link.


>> die richtigen Pflegen beziehen | der Pflegeshop - Apotheke für den gesunden Schuh | ShoeShine.store

Die neue Pflegeanleitung - Stand Januar 2009/2021
Pflegeanleitung_2009.pdf (1,1 MB)



"LEDER IST EIN BESONDERES MATERIAL" (frei nach Goethe, Faust 1. Teil)




Sie finden hier alle Informationen die Sie zur Schuhpflege - der Pflege von wertvollen Schuhen und Stiefeln, aus besten Ledern gefertig - benötgen.

Die Seite wird laufend aktualisiert und um Tips und Antworten auf Fragen, die an uns oder unser Schulungsteam herangetragen werden, erweitert.

Daß es seit den ersten Schuhputzkursen von Ed.Meier, die bereits vor 30 Jahren stattfanden, einige tausend Studenten bzw. Absolventen gibt, die mittlererweile auch schon mit eigenen Schuhputzkursen und Schuhputzseminaren gegen die Obsoleszenz ankämpfen, beweist die Richtigkeit und Wert unseres Einsatzes für diese Sache: die Philosophie und Haltung, die von der Wegwerfmentalität wegführt und den früher üblichen Respekt vor den Resourcen wieder aufleben lässt.

So sind Sie hier richtig und finden die Links zur "Mutter aller Schuhpflegefilme" -
"VOM ECHTEN GLANZ ZUR HERRLICHKEIT" - in dem in über 40 Minuten alle
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und wenn Sie an einem unserer Schuhputzseminare teilnehmen wollen oder eine Teilnahme verschenken zu wollen ist das der Link zur entsprechenden Seite - Schuhputzseminare mit den Buchungsmöglichkeiten
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Viel Freude beim Schmökern und viel Erfolg beim Put-Zen!

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